Urlaub in Kalifornien – Reisebericht

Kalifornien 2006

Vorbemerkungen

Der Reisebericht ist eine leichte Abwandlung des Tagebuches aus meinem alten Blog. Grundsätzlich orientiert er sich daher vom Verlauf an der Art und Weise, wie ich damals gebloggt habe, auch wenn er ein wenig bereinigt ist. Dazu gehören natürlich die Fotos, die in den einzelnen Abschnitten nochmal extra verlinkt sind.

Ein kurzer Überblick über die einzelnen Teile des Reiseberichts:

Anreise (5. Oktober)

Der Tag ging schon gut los, nämlich viel zu früh: 4:30 Uhr klingelte der Wecker, 5:30 stand das Taxi da. Check-In am Flughafen Nürnberg ging schneller, als erwartet, also dann Langeweile. Kurzer Hüpfer nach Frankfurt/Main, dann große Hektik: Boarding Time war 8:45, unser Flieger landete aber erst 8:55. Also große Aufregung, weil wir recht knapp dran waren. Wir wurden schnell an den normalen Kontrollen vorbeigeschleust und extra kontrolliert. Ich konnte natürlich wieder meine große Klappe nicht halten und musste fragen, wann es soweit ist, dass ich die Unterhose ausziehen muss (die Schuhe muss man ja schon und begrabschen tun die einen dann auch noch). Fand der Mensch nicht witzig, bringt mir eine gesonderte Kontrolle meiner Kameraausrüstung auf Sprengstoff ein. Naja, wenigstens wusste ich dann, dass die mir nicht um die Ohren fliegen würde. 3 Minuten vor der Angst waren wir dann doch noch im Flieger nur um uns noch geraume Zeit zu langweilen. Ein Passagier war nicht aufgetaucht, also musste sein Gepäck wieder raus. Hurra. Irgendwann ging es dann aber tatsächlich los und es folgten 11 lange Stunden Langeweile. Das Bordkino brachte nur Frauenfilme ("Der Teufel trägt Prada", "Zum Glück geküsst", "Das Haus am See". Kannte ich alle nicht, wollte ich alle nicht kennen. Das gilt bis heute.) Ein Highlight: Interview mit Lufthansa-Chef Mayrhuber, der ständig von "Destinationen" quatschte. Ich habe bis jetzt nicht verstanden, wieso der glaubt, dass das besser/cooler/sonstwas wäre als das deutsche "Ziele". Foto­tech­nisch war auch tote Hose, weswegen das Hinflug-"Album" aus genau einem Bild besteht. Erstens hatten wir keinen Fensterplatz und zweitens versteckte sich der Atlantik unter 8000 km Wolken. Unglaublich... äh... wolkig. Über Vancouver riss die Wolkendecke dann doch noch auf und wir sahen noch ein paar Berge (von der Flug­zeug­tür aus). Nett. Nach der Landung in SF ein wenig Gebrabbel mit dem Einwanderungsbeamten (die nuscheln alle fürchterlich) und wir standen an der Gepäckausgabe. Zum Glück sind wir damals noch nicht über Terminal 5 in Heathrow geflogen, so dass wir unsere Koffer heil wiederbekamen. Direkt am Flughafen ging es zur Miet­wa­gen­fir­ma, wo wir unseren weißen Plastikbomber in Empfang nahmen. 3SOFT-Navi angeworfen und los. Das Navi wusste, wo's langgeht, doch leider war meine erste verkehrstechnische Amtshandlung auf US-amerikanischem Boden mich an der ersten Ampel völlig falsch einzuordnen und so auf den Highway abbiegen zu müssen. Auf der Ausweichroute landeten wir im Parkhaus des Flughafens und durften erstmal einen Dollar zahlen, um wieder rauszukommen. Das hätte sich vermeiden lassen, wenn wir gewusst hätten, wie das Parkhaus da tickt: die ersten 10 Minuten sind frei und kassiert wird am Ausgang. Wir sind dummerweise im Parkhaus rumgeirrt auf der Suche nach einem Automaten und haben so unsere 10 Minuten vergeudet. Manu hatte glücklichweise Kleingeld, so dass unser erster ausgegebener Dollar direkt am Flughafen blieb. Irgendwann fanden wir dann das Hotel. Siehe da, Netz aus der Wand war da und funktionierte. Sicherheitshalber fragte ich nach, was es kostet (wir wollten nicht, dass uns bei der Abreise der Schlag trifft) und der Dialog ist es wert, für die Nachwelt festgehalten zu werden:

Ich: Was kostet der Internetzugang? Ich hab das schonmal in Betrieb genommen und wollte vorsichtshalber nachfragen.
Sie: Das funktioniert nicht.
Ich: Das funktioniert. Ich hab den Laptop angesteckt und es geht.
Sie: Es geht?
Ich: Es geht.
Sie: Äh... dann kostet das 10 USD für die gesamte Zeit. Welches Zimmer?
Ich: ???

Nu ja... Bezahlt haben wir den am Ende übrigens trotzdem nicht. Nachdem wir nur einen 100-$-Schein hatte und den keiner haben wollte, wurde uns das Internet kurzerhand als "defekt" gebucht und nicht abgerechnet. Auch schön. Wir wollten vor lauter Begeisterung dann das gleiche Hotel für die Rückreise buchen, mussten allerdings feststellen, dass der Preis vor Ort erheblich über dem lag, den wir in Deutschland bezahlt hatten. Also buchte Manu kurzerhand aus dem Hotel über deren Internetzugang in Deutschland eben jenes Hotel für die Rückreise zum günstigen Preis. Zimmerkontigente sei dank...

SFO (6.- 7. Oktober)

San Francisco war dank unserer beiden Gastgeber ein Traum. So schön, dass wir uns am Schluss gar nicht trennen konnten und spontan mit nach Davis, CA gefahren sind. War ja kein Problem, da wir sowieso keine Hotels im Voraus gebucht hatten. Conny und Daniel hatten ein umfangreiches, aber sehr angenehmes Programm ausgetüftelt, damit wir die interessantesten Ecken von San Francisco auch mal kennenlernen. Man sieht es: das Album gehört zu den größten des Urlaubs. Nun aber erstmal ein wenig Details zu unseren zwei Tagen in SF:

Eins vornweg: die spinnen, die Amis. Ok, eigentlich die in der Bay Area. Autofahren ist dort grundsätzlich ein Nervenkrieg. Obwohl die eigentlich grundsätzlich alle sehr defensiv fahren (dazu später mehr). Aber die Menge an Autos macht's. Ich bin jedenfalls froh, daß wir in SFO unseren privaten, mehr oder minder ortskundigen Fahrer hatten. So konnten wir uns entspannt zurücklehnen und die Stadt geniesen, während wir direkt an die Bay Bridge gebracht wurden.

Los ging's mit einem Besuch auf der wohl berühmtesten Insel der Bay: Alcatraz. Das Wetter war passend: windig, diesig, grau. Die Insel liegt mitten in der Bay vor San Francisco, etwa 1,8 Meilen (3km) vor der Küste. Das ist nicht viel, vor allem nicht genug um die Stadt nicht zu sehen und zu hören. Die Insassen hatten also jahrelang Zeit, zu beobachten, was sie verpassen. Schon hart, aber schließlich waren die ja auch nicht für umsonst da. Durch das Gefängnis gibt es eine Audio-Tour. Das ist so eine Art MP3-Player mit einer Aufzeichnung, die einen durch das Gefängnis führt. Man folgt quasi den Anweisungen über Kopfhörer und lernt interessante Dinge. Gibt es in verschiedenen Sprachen, wir haben des Lerneffektes wegen Englisch genommen. Womit wir gleich beim nächsten Problem werden: Die Amis nuscheln fürchterlich (wie wir schon am Einreiseschalter festgestellt hatten). Trotz allem konnten wir der Tour gut folgen.

Während wir im Gefängnis waren, kreiselte immer mal wieder Flugzeuge über die Insel. Wie wir erfahren durften war Fleet Week, eine Veranstaltung, wo die US Navy und befreundete Flotten mal ein wenig mit ihrer Technik protzen dürfen. Eins der Highlights der ganzen Geschichte ist die Flugschow der US Navy Blue Angels (Vorsicht: Webseite mit Geräusch!). Eine Kunstflugtruppe der Navy, die dafür zuständig ist, Leute zu beeindrucken. Können sie ganz gut. Jedenfalls ist es einigermaßen beeindruckend (für Augen und Ohren), wenn vier F18 Hornet in 30m Höhe über einen wegbrettern. Als wir auf Alcatraz waren haben die nämlich ihre Show für Samstag geübt. Durchaus schick, auch wenn sich Conny über die Sinnlosigkeit der Aktion aufgeregt hat.

Den Rest des Tages haben wir wir fleißig mit Wandern über die Piers, eine Fahrt durch die Innenstadt und Fotografieren verbracht. San Francisco bietet doch einige nette Möglichkeiten für Fotos. Abgeschlossen haben wir den Tag mit Nachtfotos von der Skyline von Yerba Buena Island entlang der Bay Bridge und einer Fahrt auf die Twin Peaks mit einem hervorragenden Überblick über die Stadt. Oh, und ganz wichtig: Lombard Street. Die wohl berühmteste Straße in San Francisco. Schätzungsweise 20% Gefälle und Kurven, die mit dem PKW schon Probleme machen. Aber lustig.

Samstag stand natürlich der Besuch der Flugshow an. Vorher aber (typisch amerikanisch) Frühstück im IHOP. Da gibt es alles mögliche, was man sich unter einem amerkanischen Frühstück vorstellt. Wir hatten dann schließlich Spiegelei mit Schinken und Rösties und zum Nachtisch gefüllter Toast (also, kein Toastbrot, mehr so ne Mischung aus Eierkuchen und Toast. Schwer zu beschreiben.) mit Erdbeeren. War lecker. Das Wetter hat dann auch eher gepasst: Sonne, Sonne, oh und Sonne war auch noch da.

Absolut genial war natürlich die Flugshow. Wir standen unterhalb der Golden Gate Bridge am Strand und haben das Spektakel genossen (ok, Conny, Daniel und Manu haben genossen, ich habe geflucht. Mein Tele ist einfach nicht Flugshow-tauglich, weil zu langsam. Aber nun ja.). Nachdem das Spektakel vorbei war, haben wir uns nach Presidio begeben, eine der offenbar besseren Wohngegenden auf der Pazifikseite der Golden Gate. Tja, da ist schon manchmal Geld vorhanden. Zuguterletzt bestanden Conny und Daniel noch darauf die (mir bis dahin völlig unbekannten) berühmtesten Häuser San Franciscos zu begutachten. Das sind 5 gleichartige Häuser, unterschiedlich gestrichen mit der Skyline der Innenstadt im Hintergrund. Stehen am Alamo Square und werden wohl öfter für Fernsehserien etc. verwender. Äh... toll.

Wie schon gesagt konnten wir uns nach diesen schönen Tagen nicht trennen und haben spontan entschlossen, die Reiseroute umgekehrt in Angriff zu nehmen. Wir sind also am Abend des Samstag mit nach Davis gefahren um von dort aus weiter Richtung Yosemite Nationalpark zu reisen.

Davis – Yosemite National Park (8. Oktober)

Am Sonntag sind wir von Davis in den Yosemite Nationalpark gefahren. Allein die Strecke dorthin ist absolut eine Reise wert. Anfangs eher flach (die Strecke von Davis bis hinter Sacramento gleicht einem gebügelten Tischtuch. Die einzigen Hügel stammen von Frauen, die auf dem Rücken liegen) geht es dann in die Berge. Auf der CA 49 nach Mariposa durch das Tal des Merced River oder vielmehr an dem Tal entlang. Immer weit oberhalb des Flusses durch eine traumhafte Serpentinenlandschaft. Wir haben jedenfalls öfters angehalten und die Landschaft genossen. Besonders faszinierend: die Kurven sind zum absolut überwiegenden Anteil ohne Leitplanken. Verreißen möchte man das Lenkrad da nicht. Landschaftlich ist, wie man am entsprechenden Album sieht, die Strecke äußerst reizvoll und abwechslungsreich.

Mariposa ist dann eher ein... naja, man nennt es wohl freundlicherweise ein beschauliches Städtchen. Eigentlich gibt es dort nix, außer ein paar Tankstellen, von denen wir eine prompt aufgesucht haben. Was will man auch erwarten von einem Kaff, welches mit "37 Meilen bis zur neuen UC Merced, 38 bis zum Yosemite Nationalpark" (Entfernungsangaben verhandelbar) wirbt? Egal, unser Auto brauchte Sprit.

Womit wir beim Thema wären: unser Auto. Ein Saturn Ion, ganz in weiß und eigentlich recht angenehm zu fahren. Einziger Nachteil (abgesehen von der Tatsache, daß ich kein Automatik mag): fühlt sich billig an. Die gesamte Karosserie schien aus Plastik zu bestehen (ok, ich habe keine Ahnung, woraus sie wirklich bestand, aber es fühlte sich an wie Plastik). Ansonsten war gegen den Wagen nichts einzuwenden. Eher für den gemütlichen Fahrstil geeignet (in Deutschland wäre er deutlich untermotorisiert, aber in den USA ist das anders. Dazu später mehr.), relativ leise, auch auf längeren Strecken bequem. Ich würd ihn mir nicht kaufen, aber als Mietwagen ganz ok.

Dass die Motorisierung kein Problem darstellte liegt an der absolut genialen Einstellung der Kalifornier zum Autofahren. Eine derart entspannte Fahrweise wie dort ist mir noch nirgends untergekommen. Wenn man sich erstmal darauf einlässt, dann ist das sehr angenehm. Grundsätzlich sind ja sowieso meist bloß 35, 45 oder 65 Meilen pro Stunde erlaubt. Klingt erstmal sehr langsam, ist es aber überraschenderweise gar nicht. Man kommt vorwärts und das sogar sehr gut. Auch das liegt wiederum in dem speziellen Fahrstil begründet. Stellt nämlich einer fest, dass der hinter ihm etwas schneller fahren will, so fährt er einfach mal kurz rechts raus und lässt ihn vorbei. Sehr praktisch auf Strecken, auf denen ein Überholen kaum möglich ist. Eine derartige Vorgehensweise halte ich immernoch in Deutschland für vollkommen unmöglich, so schade das ist. Dazu bestehen wir Deutsche zu gern auf unserem Recht, notfalls auch mal 10 Leute hinter uns aufzuhalten. Generell kann man davon ausgehen, dass in Kalifornien im Straßenverkehr alles etwas gemütlicher zugeht. An Kreuzungen wird gestoppt, an der Ampel auch schon bei Dunkelgelb gehalten etc. Nur deswegen funktionieren Konstrukte wie der Four-Way-Stop (Kreuzung mit 4 Stoppschildern, es fährt der zuerst, der zuerst da war) überhaupt. Paragraph 1 StVO im vollen Einsatz (auch wenn die dort gar nicht gilt). Einschränkend muss man sagen: die Aussagen gelten in der Form nur außerhalb der Ballungszentren. In der Nähe großer Städte wird das Fahren schon durch die Menge an Fahrzeugen anstrengend.

So, genug abgeschweift... Von Mariposa aus ging es dann über die CA 140 weiter gen Yosemite. Die Landschaft ändert sich dann relativ krass: die Berge werden höher, die Felsen schroffer, es wachsen mehr Nadelbäume. In einem Flusstal irgendwo kurz vor El Portal dann meine Lieblingsampel: man fährt ran, sieht sie gerade noch rot werden und liest: "Rechnen Sie mit 15 Minuten Wartezeit." Arghl... Es hat dann glücklicherweise vielleicht bloß 10 gedauert, aber das reichte mir eigentlich auch. Unterkunft haben wir dann schließlich im Cedar Lodge bezogen, ein paar Meilen außerhalb vom Yosemite Nationalpark. Am Ar*** der Welt, ohne GSM, Internet nur für 20 Cent pro Minute und generell weit weg von allem. Aber die Zimmer waren ganz nett.

Yosemite National Park (9.- 10. Oktober)

Was soll ich schreiben? Wow... Man liest die Werbung und denkt sich "Blabla, die haben mal wieder gekifft." Und dann fährt man dort rein, fängt an zu wandern und kommt stundenlang aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Landschaft ist absolut unbeschreiblich. Das Album kann die Eindrücke nur unzureichend wiedergeben. Das erste, was man von El Portal aus anfährt ist der El Capitan. Eine massive, 1000m hohe Wand aus Granit. Den kann man nicht beschreiben, den muss man einfach gesehen haben. Die Straße schlängelt sich dann weiter gemütlich durch das Yosemite Valley bis zu den verschiedenen Parkplätzen. Das Tal selbst ist absolut flach auf etwa 1200m ü.NN. Früher war das mal ein riesiger See, der irgendwann versandet ist. Man steht heutzutage sozusagen auf der Wasseroberfläche. Wir haben unser Auto schließlich abgestellt und sind mit den kostenlosen Shuttlebussen bis Happy Isles gefahren. Von dort aus ging es zu Fuß weiter.

Was das "zu Fuß" an dem Tag bedeuten sollte war wohl weder Manu noch mir so richtig klar. Wir hatten uns überlegt, den Mist Trail entlang am Vernal Fall vorbei zum Nevada Fall zu laufen. Dort wollte ich dann gern sehen, daß wir weiter auf den Half Dome kommen. Nun, die beiden Falls haben wir erledigt, am Half Dome sind wir gescheitert. Von Happy Isles bis zum oberen Ende des Nevada Falls sind es etwa 5km über den Mist Trail. Allerdings wollen dabei 600m Höhenunterschied überwunden werden. Der Wasserfall befindet sich nämlich auf 1800m ü.NN. Das bedeutet zwischendurch schonmal eine ziemliche Kletterei, bei der man manchmal auch nicht unbedingt übertriebene Höhenangst haben sollte. Die beiden Wasserfälle selbst sind sehenswert: knapp unter und einmal knapp über 200m stürzt der Merced River in die Tiefe über eine Granitkante. Im Herbst sind die leider eher übersichtlich mit Wasser ausgestattet, was aber dem Eindruck keinen Abbruch tut.

Glück hatte ich an dem Tag allerdings nicht so wirklich (trotz der Glücksgefühle, die die Landschaft auslöst). Denn, was macht man natürlich, wenn man Urlaubsfotos machen will? Richtig: man macht auch mal welche mit Selbstauslöser; eben die typischen "Och guck mal, da war ich!"-Bilder. Und dabei isses dann passiert. Ich positionierte meine Kamera passend für ein Manu-und-Markus-vor-Wassserfall-Bild, als mir mein Teleobjektiv aus der Tasche fiel. Rumms, drauf auf den Granitblock. Ich konnte es grad noch so fangen, bevor es 5m weiter unten in den Fluss gerollt wäre. Scheinbar erstmal nix passiert. Als ich dann später wieder ein Foto damit machen wollte, stellte sich sich heraus, daß das Teil offenbar massiv einen Schaden abbekommen hatte. Es fokussierte einfach nicht mehr. Einige der inneren Linsen waren etwas verwürfelt und der Image-Stabilizer aus seiner Verankerung gerissen. 250€ Schaden, von denen ich allerdings zu dem Zeitpunkt noch nichts geahnt habe. Blöd. Der Tag war für mich in dem Moment eigentlich fast gelaufen (Manu befürchtete sogar, dass ich den Rest des Urlaubs versauen würde). Glücklichweise war die Landschaft genug Entschädigung und ein Objektiv hatte ich ja noch.

Nachdem wir es dann trotzdem glücklich und mehr oder minder zufrieden den Nevada Fall rauf geschafft hatten, sollte ja der Half Dome in Angriff genommen werden. Nun, sollte. Wir sind zwar noch bis auf circa 2100m ü.NN. weitergelaufen, aber dann war Schluss. Bis zur Spitze des Half Dome hätten noch etwa 500 Höhenmeter und 3km Strecke gefehlt, als wir umgekehrt sind. Es war einfach nicht zu schaffen. Ein andermal vielleicht. Irgendwann waren wir nach insgesamt 18km auch wieder an unserm Ausgangsort angekommen und konnten die Rückfahrt antreten. Ersatzbeine waren im Hotel leider nicht zu bekommmen. Wir mussten also mit dem Muskelkater (und schlimmerem, Manus Knie sind in den Generalstreik getreten) leben. Aber es hat sich jeder Meter gelohnt.

Am zweiten Tag Yosemite haben wir es dann etwas ruhiger angehen lassen. Mal kurz nachfragen, ob sich jemand findet, der mein Objektiv reparieren kann, eine Fahrt zum Tunnel View (das wohl bekannteste Bild des Nationalpark. Fürchterlich viel los und wenn man ihn sieht, dann weiß man, wieso) und von dort aus weiter zum Glacier Point. Glacier Point allein ist schon eine Reise wert. 1000m über Yosemite Valley an einer Steilwand überblickt man von dort aus fast das gesamte Tal. Wie auf einem Modell reihen sich die Yosemite Falls an den Half Dome und den Nevada Fall. Hat fast was von Modelleisenbahn, nur daß die Modelle mehrere hundert Meter hoch sind. Letzten Endes ist das auch bloss gefaltetes und vom Eis bearbeitetes Gestein, aber hier hat sich das Eis ganz besonders viel Mühe gegeben.

Eine Sache ist unbedingt (natürlich besonders aus Manus Sicht) erwähnenswert: die Tierwelt. Nachdem wir bereits auf den ersten paar Metern einige Male über die California Ground und Grey Squirrels (beides Zieselarten) gestolpert sind, wurden das im Laufe der Zeit immer mehr. Nicht für umsonst soll man sein Essen dort immer gut wegpacken und die auf keinen Fall füttern. Außerdem zu sehen gab es noch blaue Eichelhäher (Steller's Jay), Rehe und sogar vermutlich einen Bären (leider nur im Halbdunkel aus dem Auto und weit weg, worüber zumindest ich nicht böse bin). Alles (außer dem Bären) recht zutraulich und manchmal sogar nervig.

Nach einem letzten Blick vom Glacier Point haben wir uns dann von Yosemite verabschiedet und ihn gen Fresno verlassen. Als Abschiedgeschenk gabs Rauch und einen brennenden Wald. Allerdings alles ungefährlich, das war Absicht. Die Parkverwaltung brennt aus ökologischen Gründen von Zeit zu Zeit ausgewählte Waldstücke kontrolliert ab.

Die Fahrt von Yosemite in Richtung Kings Canyon/Sequoia Nationalpark verlief glücklicherweise recht ereignislos, weswegen auch das Album übersichtlich ist. Einzig erwähnenswertes: ich bin seitdem mehr oder minder stolzer Besitzer eines Tamron 70-300mm Objektivs (ok, eher minder stolz. Makrofähigkeit gut, aber chromatische Aberrationen bis zum Abwinken). Irgendwas brauchte ich ja für den Rest des Urlaubs... Sonnenuntergänge an der Pazifiküste ohne Tele? Nie... Naja, preislich wars überschaubar und wenigstens war so meine gute Laune gerettet. Und ich weiß seitdem, dass die Leute im amerikanischen Media Markt (heißt dort Best Buy) genausowenig Ahnung haben, wie in Deutschland. Bis die den Unterschied zwischen einem Filter und einem Adapterring verstanden hatten, hat es länger gedauert. Zumindest haben sie aber dann eingesehen, dass ich gewisse Probleme bekommen könnte bei dem Versuch, einen 72mm Filter in ein 62mm Gewinde zu schrauben. Helfen konnten sie mir trotzdem nicht. Egal, musste es halt erstmal ohne Filter gehen.

Sequoia und Kings Canyon Nationalparks (11. Oktober)

Nachdem Yosemite schon so beeindruckend war, haben wir gleich noch eine Runde Natur drangehängt und uns den Sequoia Nationalpark und den Kings Canyon Nationalpark angeschaut. Dank unseres Passes für alle Nationalparks (war mit 50$ sogar recht günstig) konnten wir das ja ohne zusätzliche Kosten geniesen. Die beiden Parks gehen direkt fließend ineinander über, so daß sie auch bequem an einem Tag zu besuchen sind (eigentlich sollte man allerdings mehr Zeit mitbringen, was wir beim nächsten Mal definitiv tun werden).

Angefangen haben wir mit Moro Rock im Sequoia Nationalpark. Das heißt, genaugenommen haben wir mit der Anfahrt dorthin angefangen. Die allein ist nämlich schon ein Erlebnis. Kilometerlange Serpentinen bergauf bis auf über 2000m (von knapp 300m ü.NN. wohlgemerkt). Zur Zeit ist dort eine Baustelle, so daß man einiges an Zeit mitbringen sollte. Es darf nämlich nur alle Stunde ein Satz Autos durch. Wir hatten aber Glück und kamen genau zu dem Zeitpunkt, als wieder mal Zeit zum Fahren war. Nach geraumer Zeit kommt man dann am Moro Rock an. Ein Granitblock, ähnlich dem Half Dome im Yosemite. Insgesamt 2050m hoch. Glücklicherweise liegt der Parkplatz, bis zu dem man fahren kann, nur knapp unterhalb des Gipfels. Dank Manus Knieschaden von der Yosemite-Tour wäre sonst wohl eine Gipfelstürmung ins Wasser gefallen. Der Gipfel selbst ist mittels einer gewundenen Steintreppe erschlossen. Schwindelfreiheit ist mal wieder gefragt, denn teilweise geht es hinter einem kniehohen Mäuerchen locker-flockige 200-300m abwärts. Oben angekommen hat man eine wunderbaren Rundumblick auf die Umgebung und vor allem den Great Western Divide, die Grenze zur High Sierra. Hinter dieser Grenze gibt es nichts mehr außer Steine und ein paar genügsame Pflanzen und Tiere. Keine Straßen, Häuser oder sonst irgendwas, was wir gemeinhin als "Zivilisation" bezeichnen.

Wieder runter vom Steinklumpen ging es dann weiter zum Big Trees Trail. Das ist ein Rundweg von etwa einer halben Stunde, auf dem alles über die Lebensbedingungen der Sequoias erklärt wird. Natürlich mit jeder Menge Anschauungsmaterial. Wieso auch nicht, wo die doch grad schonmal da sind. Damit man sich mal einen Eindruck von der Größe dieser Bäume machen kann, haben wir ein Foto mit mir auf dem nachgebildeten Grundriss eines Sequoias gemacht. Ich komm mir irgendwie einigermaßen verloren vor...

Auf dem Rundweg gibt es für so ziemlich alles, was im Leben eines Sequoias wichtig ist, Anschauungsmaterial. So unter anderem auch ein Exemplar mit einer großen Brandwunde. Die Bäume haben nämlich die etwas schräge Eigenschaft, ihre Zapfen erst unter großer Hitze eines Feuers zu öffenen. Sprich: während rundrum der Wald abfackelt fühlen die sich mehr oder minder pudelwohl und setzen ihren Nachwuchs frei. Sinn der Aktion: Sequoias sind extrem licht- und wasserhungrig. Kein Wunder bei der Größe. Wenn nun der Wald rundrum abgebrannt ist, dann kommt den Nachkommen schlicht niemand mehr in die Quere. So wachsen sowohl große, als auch kleine Sequoias besser, indem sie sich an häufige Waldbrände angepasst haben. Eine dicke Rinde mit Lufteinschlüssen, die schwer entflammbar ist schützt vor Hitze und die Größe bringt die für die Photosynthese so wichtigen Nadeln außer Reichweite der Flammen. Recht clever, das ganze. Und weil die so groß und clever sind werden sie auch fürchterlich alt. 2000 Jahre ist für einen Sequoia schon eher Durchschnitt. Sterben tun sie eigentlich nur, wenn sie umfallen, weil das Wurzelwerk beschädigt ist. Trotz ihrer Größe (im Schnitt 80 Meter bei 700 Tonnen Gewicht) kommen sie mit einem extrem flachen Wurzelwerk aus. Sie können schon auf Böden wachsen, die nur etwa einen Meter dick sind. Um genügend Wasser ranzuschaffen verzweigen die Wurzeln extrem weit. Werden diese allerdings beschädigt (durch Feuer, dauernde Nässe, Krankheiten etc.), dann ist es schnell vorbei mit der Stabilität und der Baum fällt. Wenn das passiert, soll es recht beeindruckend sein. Ein Ranger, von dem eine Aussage dort abgedruckt ist, beschreibt es als lauten Donner. Der Baum habe, nachdem er zum Liegen kam, jede Menge Wasser ausgespuckt und wäre eiskalt gewesen im Inneren. Nun, zum Glück passiert es recht selten, denn die Bäume gibt es nicht so oft. Natürlich kommen sie nur in einem eng begrenzten Gebiet in Kalifornien vor.

Wie sich schon auf dem Moro Rock angedeutet hat, war der Tag der Insekten: eine Wespe. In 2000m Höhe. Die muss geklettert sein. Da oben ist doch gar keine Luft... Egal. Auf dem Large Tree Trail haben wir dann eine interessante Entdeckung gemacht: ein Holzgeländer, bedeckt von tausenden von Marienkäfern. Keine Ahnung, was die dort getrieben haben. Geschlüpft sein können sie nicht, dazu waren sie zu groß. Sonnen fällt auch aus, war im Schatten. Wir waren jedenfalls einigermaßen ratlos.

Nachdem wir dann den Big Trees Trail verlassen haben ging es in Richtung Kings Canyon. Dieser ist laut Beschreibung der tiefste Canyon Nordamerikas, tiefer noch als der Grand Canyon. Auf der Fahrt dorthin ging der Tag der Insekten gleich mit einem netten Spinnchen weiter. Als ich bei der Abfahrt in den Canyon um eine Kurve rumkam, stand plötzlich ein Typ auf der Straße und fotografierte den Mittelstreifen. "Ist der bekloppt?", dachte ich mir noch, als ich sah, was er da eigentlich anvisiert. Naja, 30 Sekunden später stand ich daneben und Manu hat sich geweigert auszusteigen. Hach, was war ich froh (zum ersten Mal) über mein nigelnagelneues Telemakro...

Der Kings Canyon selbst ist beeindruckend. Vor allem für den Beifahrer, wenn es auf hunderten von Kurven an der Canyonwand runter bis zum Fluss geht. Der Kings River, welcher den Canyon geformt hat, ist eigentlich recht übersichtlich. Schwer zu glauben, daß der solche Veränderungen am Gestein bewirken kann. Aber wie im Yosemite Valley hatte er wohl etwas Hilfe durch die Gletscher der Eiszeit. Ein amüsantes Problem ergibt sich übrigens jedesmal beim Aussteigen: bloss kein Essen im Auto lassen, überall Bären (sagen zumindest die Schilder). Nun, wir haben das Essen immer in den Rucksack gepackt und gefressen hat mich deswegen auch kein Bär. Wir haben ja leider nichtmal einen gesehen. Man kann halt nicht alles haben.

Überhaupt Schilder: die Amis haben ja für alles und jeden ausgeschriebene Schilder. Diese Piktogramme, wie sie auf Verkehrszeichen in Deutschland üblich sind, sind dort eher selten. Ein Fußgängerüberweg ist als "PED XING" ausgeschrieben, ein Abbiegeverbot als "No Turn" etc. Der Vorteil: man weiß immer 100%, was die eigentlich wollen. Der Nachteil: man brauch ewig, um die Schilder zu erfassen. Deswegen stehen die wichtigen Sachen immer nochmal auf der Straße. Daran muss man sich allerdings erstmal gewöhnen, denn die Lesereihenfolge der Straßenbeschriftung entspricht der Fahrtrichtung. Ergo komm erst "PED" und dann "XING". Liest man beides gemeinsam, so sind die Wort natürlich vertauscht, weil XING ja scheinbar oben steht. Daran werd ich mich wohl nie gewöhnen. Auch nett: wenn eine länger Strecke ohne irgendwelche großartigen Sachen war, dann werden außergewöhnliche Situation weitreichend angekündigt. Erst kommt bspw. ein "Prepare to stop" (Auf Stopp vorbereiten). Dann kommt ein "Stop ahead" (Demnächst Stopp). Und zuguterletzt kommt noch ein "Be prepared to stop" (Sinngemäß: Seien Sie jetzt bereit, zu stoppen), bevor das eigentlich Stoppschild kommt. Wer es bis dahin nicht mitbekommen hat, muss blind, besoffen oder beides sein.

Die Rückfahrt vom Kings Canyon hielt heute noch einige Überraschung parat. Erstmal war es ja schon dunkel, weil wir auf den Sonnenuntergang gewartet hatten. Dann hat sich die Navi entschieden, uns durch die hinterste Pampa zu jagen (interessanterweise über Straßen, die keine Karte kennt). Nachdem Manu das mit ihr ausdiskutiert hatte, sind wir auf dem Highway noch einem Stinktier begegnet, dessen aufgerichteten Schwanz mein Gehirn im ersten Moment als kleines Kind mit schwarz-weißer Jacke wahrgenommen hat. Mein Adrenalinspiegel hätte wohl noch drei Leute töten können. Aber letztlich sind wir wieder gut gelandet.

Sequoia Nationalpark – Santa Barbara (12. Oktober)

Die Fahrt vom Sequoia Nationalpark nach Santa Barbara dürfte wohl zu den langweiligsten Teilen der Reise gehört haben. Das Land (und hier ist erstmal nur Kalifornien gemeint) ist einfach mal fürchterlich groß. Wir hatten morgens den Sequoia Nationalpark verlassen und waren in Richtung Ventura gefahren. Endlich die Beine in den Pazifik stecken war das Ziel, nachdem wir in San Francisco ja immer auf der Bay-Seite des Wassers waren.

Vor den Pazifik hatten die Götter allerdings die ewig lange Fahrt auf der Route 65 und ähnlichen Straßen gesetzt: kilometerlang flaches Land, geradeaus, nix los. Da lernt man, wofür der Tempomat erfunden wurde. Wenn jetzt noch das automatische Spurhalten in den Mietwagen serienmäßig gewesen wäre... Egal, nach ungefähr vier Stunden kamen wir dann tatsächlich in Ventura an. Vorteilhaft: der Strand ist bereits am Highway ausgeschildert. Macht die Sache einfacher.

Als wir dann tatsächlich am Strand lagen, waren die Strapazen der Fahrt schnell vergessen. Sonne, Sand, Meer... So läßt sich das schon aushalten. Unterhaltsam war's auch, denn da laufen so bekloppte Vögel rum, die offenbar auf der Suche nach Futter immer hinter den sich zurückziehenden Wellen herlaufen, kurz was aufpicken um dann mehr oder minder panisch vor der nächsten Welle zu flüchten. Ich hatte ja die ganze Zeit gehofft, dass einer von ner Welle erwischt wird, aber die machen das scheinbar öfter und können das daher.

Nachdem sich der Himmel dann etwas zuzog und es kühler wurde, beschlossen wir noch ein wenig in Richtung Santa Barbara weiterzufahren und uns ein Hotel zu suchen. Hat auch geklappt (sogar mit Netz. Wichtig!) und wir kamen am Abend (endlich) zu unserem Sonnenuntergang am Butterfly Beach.

Santa Barbara – Cambria (13. Oktober)

Unsere Quasi-schon-Rückreise an der Pazifikküste entlang ging als nächstes von Santa Barbara nach Cambria (kleines Kaff irgendwo nördlich von Morro Bay). So extrem viel gab es nicht zu fotografieren, weswegen das Album auch etwas kürzer ist.

Zuersteinmal die Wegstrecke: CA 101 North und CA 1 North. Beide führten uns abwechselnd an der Pazifikküste nach Norden (und "an der Pazifikküste" heißt meist auch "Lenkrad verreißen = nasse Füße"). Ausblickstechnisch äußerst lohnenswert. Insofern ist dort also der Weg das Ziel. Morgens hatten wir uns in Santa Barbara noch Stearns Wharf angeschaut. Ein klassisches Pier, allerdings – typisch amerikanisch – befahrbar mit Parkplatz. Außerdem hatten wir dort die Chance Pelikanen beim Fressen zuzugucken. Sehr lustig, wenn die sich mit der Eleganz eines Kartoffelsacks aus dem Himmel ins Wasser stürzen, irgendwas fangen und dann schwimmend verspeisen. Sieht nicht wirklich anmutig aus, scheint aber zu funktionieren. Jedenfalls gibt es einen Haufen Pelikane in Santa Barbara und von irgendwas müssen die ja leben.

Die Weiterfahrt erst auf der 101 und dann auf der 1 gestaltete sich eher mittelspannend. Der Ausblick ist zwar teilweise recht nett, aber letztlich musste zumindest ich auf die Straße schauen. Sonst, wie gesagt, nasse Füße... In Oceano hatten wir uns dann von den Dünen nochmal an den Stand locken lassen. Auch hier wieder was typisch amerikanisches: ein Autostrand. Mir ist irgendwie komplett unklar, wieso man einen (Sand-)Strand als Park- und Campingplatz für Autos freigibt. Manch einem schien da auch nicht wirklich bewußt zu sein, was so Sand tut, wenn man reinfährt. Jedenfalls durften wir interessiert beobachten, wie sich so ein Stadtindianer mit seinem SUV festgefahren hat. Der hatte schon einiges an Sand bewegt, bevor er wieder frei war. Naja, jedem sein Vergnügen.

Eine Pflichtstation für Fotos war (zumindest laut Manu) dann noch Morro Bay. Die Gegend an sich eher durchschnittlich. Ein kleines Küstenstädtchen (von lockeren ~30.000 Einwohnern), nix besonderes. Allerdings haben sie am Hafen einen Berg. Im Wasser, quasi als Ende einer Halbinsel. Ok, so ein Hügel wäre jetzt noch nicht außergewöhnlich, aber Morro Rock ist doch schon ein wenig größer. Sieht jedenfalls interessant aus und ein paar Fotos waren dann doch entstanden. Lang hattenen wir uns allerdings nicht aufgehalten, denn für eine Wanderung war es zu nass. Hauptsächlich von oben.

Gelandet sind wir dann nach einer kurzen Regenfahrt in Cambria, einem kleinen Kaff (diesmal wirklich) rund 20 Meilen nördlich von Morro Bay. Hotel mit funktionierenden WLAN (hurra, nicht wieder umziehen wie am Tag zuvor, als das Hotel in Santa Barbara zwar WLAN hatte, aber der Versuch mit einem Access Point das komplette Hotel zu versorgen, in einem katastrophalen Signalpegel für die letzten Zimmer endete!) und doofer Dusche (Die schaffte es, das Wasser so fein zu zerstäuben, daß nach 5 Minuten alles schwamm. Ohne daß sie daneben spritzte, nur durch das sich absetzende Kondenswasser.). Gegessen haben wir im Moonstone Beach Bar & Grill. Teuer, aber sehr lecker.

Überhaupt wollte ich zum amerikanischen Essen was anmerken. Überraschenderweise können die nämlich noch mehr als Pommes und Burger. Ok, sie haben kaum eigene Küche, sondern mehr ein Patchwork ausländischer Gerichte, aber prinzipiell kann man dort sehr gut essen. Unsere Favoriten bisher: Potato Skins (mit Käse, Bacon und Lauch gefüllte Kartoffelschalen. Manus Favorit) und Cheesecake (eine Art Quarkkuchen. Mein Liebling). Zum Thema Cheesecake: den hatten wir ja tags zuvor bereits bereits (mit Schokosoße). In Cambria haben wir ihn uns dann wieder gegönnt (mit Erdbeersoße). Typischerweise wird dieser von der Bedienung mit "Not large, but very rich." angekündigt und genau das ist er dann auch: ein herkömmliches Kuchenstück, das man allerdings besser zu zweit isst. Von den Kalorien kann eine ganze Kompanie ne Woche überleben. Pappsüß und geradezu verboten lecker. Wenn ich davon noch mehr gegessen hätte, hätte ich glatt noch zugenommen. Naja, irgendwo muss ja die Tatsache herkommen, daß 60% der Amerikaner Übergewicht haben sollen.

Eine Sache, die sie dort auch noch wirklich können ist Steak. Ich bestellte meins ja vorsichtshalber medium, denn ich fühlte mich nicht fit genug um ein vergeigtes rare über den Tisch zu jagen. Während des gesamten Urlaubs wurde ich jedenfalls nicht ein einziges Mal enttäuscht. Die Größe war meist ordentlich (schwankte zwischen 8oz und 16oz, also etwa 240g bis 480g Fleisch), das Fleisch butterweich und gut gewürzt. Ok, ich bin kein Fan der Barbecue-Soße sondern mag mein Steak mehr oder minder pur, aber auch da konnte man ja passend wählen. Interessant waren in dem Zusammenhang die Versuche des Kellners im Sequoia Nationalpark, uns zu erklären, was nun genau ein "New York Strip Steak" ist. Hat nix mit Ausziehen zu tun, ist einfach eine Art, das zuzubereiten. Laut ihm kann man das auch unter dem Namen "Kansas Strip Steak" bekommen und es ist "basically a normal steak", kein Unterschied also. Ich muss gestehen: ich hab die Feinheiten nicht begriffen. Geschmeckt hat's trotzdem.

Eine andere interessante Sache ist bei der Bezahlerei im Restaurant der Tip. Generell läuft das Bezahlen ja für den Deutschen dort etwas ungewohnt ab. Man bekommt die Rechnung meist ohne Aufforderung (Rumsitzen und Labern nach dem Essen ist dort nicht üblich), legt seine Kreditkarte rein und die wird abgeholt und mit dem Kassenbeleg wiedergebracht. Man trägt dann dort den sogenannten Tip ein, unterschreibt das ganze und geht. Der Tip ist anders als das deutsche Trinkgeld fast obligatorisch. Es ist in den USA nicht üblich, dass die Bedienung bereits im Preis für das Essen enthalten ist. Daher gibt man zwischen 10% (war total beschissen, ich komme nicht wieder) und 20% (top, so mag ich das) Trinkgeld – eben jenen Tip. Nicht wenigstens 10% zu geben gilt als äußerst unhöflich. Fairerweise hat uns zumindest die Bedienung in dem Restaurant in Cambria darauf hingewiesen, als sie gemerkt hat, daß wir Ausländer sind. Dafür und für die Freundlichkeit und Flexibilität bei der Erfüllung unserer Essenswünsche (wir wollten uns eine Portion teilen, aber dann dummerweise auch noch die Steaks unterschiedlich zubereitet haben) haben wir dann auch die maximalen 20% gegeben.

Cambria – Santa Cruz (14. Oktober)

Vor der Verabschiedung drehte Kalifornien landschaftstechnisch nochmal so richtig auf. Auf der Fahrt Richtung Norden von Cambria nach Santa Cruz ging es durch eine der schönsten Landschaften an der Küste. Es ist erstaunlich, wie wenig Siedlungen und Abzweige es an 50 Meilen Highway geben kann. Das entsprechende Album bietet daher auch hauptsächlich wunderschöne Natur.

Die Landschaft steigt zum Teil aus dem Meer direkt auf einige hundert Höhenmeter in den Santa Lucia Mountains an. Der Highway, einst in 18 Jahren von Sträflingen gebaut, denen man für zwei Tage harter Arbeit einen Tag Haft erlassen hat, führt teilweise hoch über dem Wasser am Berg entlang über Brücken und durch Kurven. Alle paar Meilen könnte man anhalten und Fotos machen. Man sollte also viel Zeit einplanen. Die Straße ist mehr was zum Geniesen, denn zum wirklich vorwärtskommen. Wer schnell nach Norden will, der sollte die 101 nehmen, die weiter in Landesinneren parallel verläuft. Am Pacific Coast Highway gibt es haufenweise Creeks: mehr oder minder tief ins Land einschneidende steile Täler, die sich zum Ozean hin öffnen und von Brücken überquert werden. Einige davon sollen zeitweilig Wasser führen, so daß man beobachten kann, wie Flüsse direkt ins Meer stürzen.

Insgesamt war das Wetter an unserem Reisetag alles andere als sonnig. Das hatte allerdings so seine Vorteile: die See war einfach deutlich aufgewühlter, was an der zerklüfteten Steilküste für beeindruckende Brandung sorgte. Und so ein dunkles Meer mit weißen Brechern hat durchaus auch seinen Reiz. Besonders gut beobachten kann man diese Brandung im Point Lobos State Preserve, einem California State Park am Hwy 1. Im Prinzip bloß ein Teil einer Halbinsel zum Naturschutzgebiet erklärt und Zaun außenrum, fertig ist die Einnahmequelle. Auf den verschiedenen Trails kann man unter anderem Seelöwen bewundern (machen nen Haufen Krach, die Viecher) und Wellen beim Brechen zuschauen. Außerdem sieht man da sehr schön, wie das Meer sich Zentimeter für Zentimeter ins Land frisst.

Bei einem Zwischenstop in Monterey gab es lecker Seafood zum Mittag (ok, war halb 3). Seafood kann man eigentlich überall an der Küste bekommen. Naheliegend, die Fischgründe liegen ja auch direkt vor der Tür. Wieder ein Aspekt der amerikanischen (ok, kalifornischen) Küche, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Ich war doch mehr so auf Burger und Fritten eingestellt. Burger haben wir allerdings nur einmal überhaupt gegessen...

Ziel unserer Tour war Santa Cruz. Von der Stadt selbst haben wir nicht allzuviel gesehen. Im Prinzip war sie bloss Schlafplatz. Dafür waren wir am Strand. Schick, das. Breiter Sandstrand (wie es sich eigentlich dort gehört, wenn man dem Fernsehen glaubt), Pier, das übliche halt. Sogar Seelöwen. Einer von denen hatte sich ein wenig die Zeit mit den Besuchern vertrieben, indem er immer wieder die Nase aus den Wellen gesteckt hat. Da haben einige vor Begeisterung nasse Füße bekommen, weil sie möglichst nah an das Tier ran wollten, der Ozean aber einen Teil des Strandes für sich beansprucht. Irgendwann kam dann so ein Typ (augenscheinlich nur noch bedingt nüchtern) und ahmte das Geräusch der Seelöwen nach. Sehr amüsant, wie der den halben Strand zusammengebrüllt hat. Wäre ich Seehund, ich wär vor Lachen ertrunken.

Der Strand von Santa Cruz bei Nacht ist schon recht schick. Wie sich das für eine Uni- und Surferstadt gehört ist recht viel los: Bars, Kneipen, ein Rummel etc. Wir haben das dann allerdings alles eher links liegen lassen und sind gen Hotel verschwunden. Am nächsten Morgen wartete wieder eine längere Tour auf uns. Erst ein wenig UC Santa Cruz und Mystery Spot begucken und dann zurück nach Davis, noch ein paar Tage entspannen und UC Davis besuchen. Noch etwas Entspannung vorm Rückflug.

Letzte Tage in Davis und Rückflug (15.- 19. Oktober)

Nachdem wir die Küste und den Highway 1 verlassen hatten war Davis unser nächstes (und letztes) Ziel. Wahrscheinlich nicht unbedingt der Urlaubsort schlechthin, aber wozu besucht man schließlich Freunde?

Bevor es in Richtung Davis ging, stand in Santa Cruz noch ein Besuch der UC und des Mystery Spot an. Der Campus der UC Santa Cruz hatte Manus Herz im Sturm erobert, als wir auf Rehe trafen, die da offenbar komplett ohne Scheu tagsüber rumlaufen. Gut, die meisten der Unigebäude liegen ja auch im Hochwald. Interessanter Ansatz, macht das ganze recht heimelig. Der Mystery Spot, den wir danach - mit einigen Schwierigkeiten aufgrund von Straßensperrungen - angesteuert hatten, ist mehr oder minder nur eine Hütte im Wald in der das Auge verschiedensten Illusionen ausgesetzt wird. Interessant daran ist: selbst wenn man 100%ig weiß, wieso das ganze funktioniert und was der Trick hinter all dem ist, kann man sich der Wirkung nicht entziehen. Man betritt die Hütte (von der man weiß, daß sie schief gebaut ist) und es zieht einem regelrecht die Füße unter dem Körper weg. Plötzlich scheint die Schwerkraft in eine andere Richtung zu wirken und man hat ernste Schwierigkeiten, sich aufrecht zu halten. Nebenwirkungen des Mystery Spot sind (laut Werbung): leichtes Unwohlsein und hysterisches Lachen. Stimmt. Mehr oder minder.

Die Fahrt nach Davis war dann doch äußerst unspannend. Highway an Interstate an Freeway. Langweilig halt. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass auf dem Highway 17 aus Santa Cruz raus offenbar standardmäßig mit Bande gefahren wird. Eine derart zerkratzte und mit Lackstreifen versehene Betonleitplanke hab ich noch nicht gesehen. Und das in jeder Kurve. Interessant. Außerdem scheint es niemanden zu kümmern, denn es gibt dort doch öfter Autos, die offenbar nicht mehr ganz dem Auslieferungszustand entsprechen, was Form und Farbe einzelner Teile angeht.

Die Pläne für Davis wurden leider etwas über den Haufen geworfen, da sich Daniel verletzt hatte und Inlineskaten nicht drin war. Er hat uns dann zumindest einen Tag allein mit Conny losgeschickt und wir haben doch noch die große geführte Campus- und Stadttour bekommen. So sind im Album doch wenigstens noch einige Fotos entstanden. Der Campus der UC Davis ist (wie der Rest der Stadt auch) äußerst inliner- und fahrradfreundlich. Flach, die meisten Straßen gesperrt oder mit breiten Radwegen versehen, guter Straßenbelag etc. Nachdem wir in einem Seminar noch ein wenig kostenlose Kekse abgestaubt und ein paar der Studenten kennengelernt haben, ging es dann in die Innenstadt von Davis. Naja... Stadt halt. Hat mich nicht besonders beeindruckt, aber grundsätzlich schon nett.

Abends haben wir dann in unserem Hotelzimmer eine interessante Entdeckung gemacht: erstens war eins der beiden Betten ein Klappbett mit einem martialischen Federmechanismus zum Einklappen und zweitens wuchs hinter dem Bett doch tatsächlich eine Pflanze aus dem Boden. Irgendwas baumartiges, etwa 30cm hoch. Wir haben dann davon abgesehen, herauszufinden was das war und im anderen Bett geschlafen.

Am darauffolgenden Tag stand für mich ein Seminar an. Wie einer der Teilnehmer gesagt hat: "Das ist deine Vorstellung von Urlaub? Teilnahme an einem Systems Seminar?" Ja, war es in dem Fall. Man will sich ja mal andere Unis als die ehemals eigene anschauen. War interessant. Automatisierte Analyse von Zeitbomben in Malware war das Thema. Der Vortragende hat das bei einer Konferenz als Paper eingerecht und musste nun für die Präsentation üben. Der Ansatz war interessant, hatte aber doch einige Schwächen. Angenehm war, daß ich mich als Besucher auch durchaus an der Diskussion beteiligen durfte. Keine blöden Blicke der Art "Was will der denn?". Oh, und es gab kostenloses Essen. Gute Tradition, wie ich finde.

Die Rückfahrt nach San Francisco war dann doch sehr spät am Abend. Es fällt schwer, sich einfach wieder so zu verabschieden und unsere beiden Gastgeber erst 6 Monate später wiederzusehen. Außerdem kam dann noch Besuch und wir haben uns verquatscht. Naja, irgendwann hat Manu dann doch gedrängelt und wir sind schließlich gegen Mitternacht in SFO aufgeschlagen. Unser Hotelzimmer war auch noch zu haben, das Netz leider kaputt, also kein Live-Blogging möglich. Am nächsten Morgen dann ab zum Flughafen. Bloss alles richtig packen, es war angekündigt, dass die einem den Mietwagen quasi unter dem Hintern wegreißen. So war es dann auch: rein ins Parkhaus, kommt einer mit einem Barcodescanner gesockt und scannt das Auto, Koffer raus und weg. Nach reichlich 1600 Meilen oder rund 2600 Kilometern war er dann weg, der weiße Plastikbomber (ich behaupte immernoch, dass die Karosserie aus Plastik war).

Auf dem Flughafen haben wir dann beschlossen, daß es doch angenehmer ist, wenn wir gleich durch die Sicherheitskontrollen gehen und uns lieber drin aufhalten. Draußen ist es auch bloss nicht spannend und so haben wir es hinter uns. Ich wurde natürlich (mal wieder) wegen meiner Kamera rausgezogen und zum Sprengstofftest gebeten. Entweder mögen die mich alle (diesmal hatte ich wirklich nix gesagt. Ehrenwort!) oder meine Ausrüstung sieht im Röntgenscanner recht komisch aus. Als ich dem netten Herren jedenfalls gerade folgte, brüllte plötzlich einer "Breach!" (was die alle ebenso brüllend wiederholen) und die sperrten die gesamten Sicherheitsschleußen (großes Gerenne und Sperrbändergeziehe seitens der Sicherheitsleute). Bis auf einige senile japanische Touristen hatten offenbar alle Anwesenden verstanden, dass man lieber da bleiben sollte, wo man grad stand. Der Sicherheitsmensch, der meine Kamera hatte, bemerkte offenbar, dass ich mir nicht ganz einig war, ob das jetzt irgendwie mit mir zusammenhängt (ich mein, mal ernsthaft: der sackt meine Kamera und im nächsten Moment bricht die große Panik aus...). Er hat mir dann zu verstehen gegeben, dass ich nicht gemeint bin und mich trotzdem einfach nur nicht bewegen möge. Nach ein paar Sekunden kommt jemand und gibt die Anweisung "Clear!", woraufhin alles seinen ganz normalen Gang weitergeht. Offenbar war das nur ne Übung. Sie haben jedenfalls keinen niedergeknüppelt und mit einem Adressaufkleber "Guantanamo" davongetragen.

Hinter der Sicherheitsschleuse ist in dem Flughafen quasi nochmal eine kleine Stadt, wo man alles wichtige und unwichtige einkaufen kann. Da wir immernoch keine Geschenke für alle hatten, wurde da also noch zugeschlagen. Dann begann mal wieder das Warten. Wir waren nämlich 2 Stunden zu früh, weil wir mit mehr Andrang an den Kontrollen gerechnet hatten. Irgendwann wurde unser Flug dann aufgerufen und wir durften. San Francisco (und damit Kalifornien) verabschiedet sich von uns mit bestem "Kommt bald wieder!"-Wetter. Sonne, warm, Sicht bis zum Horizont. Ich hätte mich beim Start in meine Körperrückseite beißen können, dass ich an so einem Tag kein Foto von der Golden Gate Bridge machen konnte. Aber nun ja, kommt alles noch.

Im Flieger lese ich dann erfreut was von "Hotspot" und "Internetzugang". Doll, kann ich ja direkt aus dem Flugzeug bloggen. Das heißt, ich hätte gekonnt, wäre nicht (wie so oft) das Netz kaputt gewesen. Naja, dann wurde halt später der Rest der Welt über Dinge, die er nicht wissen wollte, informiert. Ach ja, wie immer saßen wir hinter einem schreienden Kind. Genaugenommen zwei, aber die wechselten sich ab. Nachdem dann irgendwann der Akku vom Notebook alle war, hab ich mich halt wieder auf's Fotografieren verlegt und so im zugehörigen Album doch noch eine Handvoll Bilder zusammenbekommen. Was gefehlt hat war die Aufzeichnung der GPS-Tracks um zuordnen zu können, wo die Bilder entstanden sind. Naja, beim nächsten Mal...

Die Ankunft in Frankfurt bescherte uns dann einen Ausflug auf's Außenfeld. Unsere Parkposition war belegt. Nachdem wir (natürlich) nochmal komplett durch den Flughafen rennen durften und komischerweise nochmal durch eine Sicherheitsschleuse kamen (ich hatte schon den nächsten Sprengstofftest kommen sehen, aber die hatten sich mit "Haben ihre Kollegen in SFO schon gemacht" abspeisen lassen. Dort bekam ich dann übrigens erklärt, daß Kameraausrüstungen unter dem Röntgenscanner tatsächlich komisch aussehen. Ich werd mich in Zukunft also auf mehr Sprengstofftests einstellen, wenn ich fliege...) saßen wir im Flieger nach Nürnberg. 30 Minuten später setzte der dann auch auf und zwar mit einer Landung, die man durchaus als "aufschlagen" bezeichnen konnte. Naja, alles ganz geblieben. Raus aus dem Flughafen, rein ins Taxi und hurra, wir waren in Deutschland... Der Taxifahrer war offenbar schlecht gelaunt und reichlich angekotzt, weil die Fahrt so kurz war (hey, sorry, ich kann ja nicht erstmal noch drei Runden um die Stadt fahren, nur damit der genug verdient!). Jedenfalls verdrehte er die Augen, als ich das Ziel sagte und schwieg die ganze Fahrt eisern (ich auch). Außerdem fuhr er wie ein Bekloppter. Überhaupt der Straßenverkehr: keine 4-Way-Stops, alle haben's eilig und drängeln. Wir haben uns spontan nach der entspannten kalifornischen Fahrweise gesehnt...